Endonasale Nasen-Nebenhöhlen-Operation (NNH-OP)

Eröffnung ggf. auch Ausräumung der Nasennebenhöhlen meist mit Verkleinerung der Nasenmuscheln (Conchotomie / Lasermuschelkaustik, siehe auch dort)), häufig kombiniert mit Begradigung der Nasenscheidewand. Dieser Eingriff sollte in Vollnarkose durchgeführt werden.

Ziel: Belüftung der Nebenhöhlen sowie Entnahme krankhafter Prozesses je nach Befund aus den Kieferhöhlen, Siebbeinzellen, Stirnhöhlen oder Keilbeinhöhlen.

Vorgehen: In halbsitzender Position wird durch die Nasenlöcher operiert. Dabei kommen praktisch immer das Operationsmikroskop und/oder Endoskope zum Einsatz. Unter Berücksichtigung anatomischer Landmarken werden Belüftungswege wieder eröffnet, vergrößert oder neu geschaffen. Gelegentlich kann die Shavertechnik schonend und hilfreich eingesetzt werden. Dabei soll möglichst viel gesunde Schleimhaut erhalten bleiben, damit eine schnelle Wundheilung gewährleistet ist (minimal-invasiv). Die Blutstillung erfolgt durch bipolare Koagulation und/oder Tamponaden.

Dauer: 10-90 Minuten, je nach Befund

Entlassung nach Hause: in der Regel am 2.-4. postoperativen Tag

Dauer der Arbeitsunfähigkeit: meist 10 -12 Tage, bei starker körperlicher Belastung oder erheblicher Belastung mit Stäuben oder Dämpfen auch 21 Tage. Bürotätigkeit kann meist schon nach 5 Tagen wieder aufgenommen werden.

Risiken und Beschwerden danach: Neben den allgemeinen Operationsrisiken, wie Nachblutung, Wundinfektion können bei diesem Eingriff folgende Beschwerden, Komplikationen bzw. Schäden auftreten:

Regelmäßig: verstopfte Nase für 1-7 Tage Sickerblutungen für ca. 2-5 Tage, Schleimbildung ab dem 3.-5. Tag, Krustenbildung ab dem 5. Tag bis zu 6 Wochen
Gelegentlich: Entwicklung eines postoperativen Atemwegsinfekts mit leichten Kopfschmerzen
Selten: postoperative Kopfschmerzen für 3-6 Wochen
Sehr selten: Einblutungen in die Augenhöhle, Sehstörungen, postoperative Schwellungen, Tränenwegsverletzungen mit Augentränen, Hirnwasserfluß mit der Gefahr der aufsteigenden Hirnhautentzündung.
Extem selten: Erblindung, Riechstörungen, Stinknase

Verhalten davor und danach: Bei fieberhaftem Infekt oder frischem Husten oder Schnupfen ist wegen des erhöhten Narkose-Risikos eine Verschiebung des Operations-Termins anzuraten. Gerinnungshemmende Medikamente (Marcumar, Acetylsalicylsäure (Herz-Ass u.ä.)) sind nach Absprache mit dem Operateur und Hausarzt rechtzeitig abzusetzen. Die CT-Bilder der Nasennebenhöhlen sind unbedingt mitzubringen!
Bei Nasenpolypen ist eine Vor- und Nachbehandlung mit kortisionhaltigen Medikamenten notwendig!
Eine Einnahme von Schmerzmitteln ist gelegentlich notwendig. Das Einbringen von ungereinigtem Wasser in die Nase sollte bis auf weiteres verhindert werden (Infektionsgefahr). Spülungen mit speziellen Lösungen sowie die Anwendung von lokalen Medikamenten sind anfangs sehr hilfreich und können unter Umständen für mehrere Wochen notwendig sein.

Für den Fall einer Nachblutung sollte ein Cool-Pack im Gefrierfach bereitgehalten werden, das dann dem sitzenden Patienten in den Nacken gegeben werden sollte. Körperliche Schonung für 3 Wochen. Die Erlaubnis für erstmaliges Schneuzen oder heißes Duschen oder Haarewaschen ist mit dem Operateur abzusprechen.

 

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HNO-Praxis Dres. Weisemann/Bischof, Mühldorf a. Inn, http://www.hno-muehldorf.de/